Netflix erweitert sein Nordic-Noir-Portfolio mit „Die Åre-Morde“ – einer düsteren Krimiserie, die im schneebedeckten Åre spielt. Mit einer fähigen, aber gebeutelten Ermittlerin, unvorhersehbaren Wendungen und einer beklemmenden Atmosphäre verspricht die Serie Spannung. Doch reicht das aus, um sich aus der Masse der Krimis abzuheben?
Die Åre-Morde: Ein düsteres Verbrechen im Schnee
Mit „Die Åre-Morde“ bringt Netflix eine neue schwedische Krimiserie auf den Bildschirm, die sich in das beliebte Nordic-Noir-Genre einreiht. Basierend auf den Romanen „Kalt und still“ und „Tief im Schatten“ von Viveca Sten, folgt die Geschichte der Stockholmer Polizistin Hanna Ahlander (Carla Sehn), die nach einer Suspendierung und persönlichen Rückschlägen (sie wurde u.a. auch von ihrem Freund verlassen) Zuflucht im verschneiten Åre sucht.
Doch wie so oft in den Krimis währt die vermeintliche Ruhe nicht lange: Die 17-jährige Amanda verschwindet spurlos und Hanna wird in die Ermittlungen hineingezogen. Von nun an arbeitet sie mit dem lokalen Ermittler Daniel Lindskog (Kardo Razzazi) zusammen, um die dunklen Geheimnisse der Gemeinde ans Licht zu bringen.
Nordic Noir mit bekannter Formel – aber solider Umsetzung
So weit, so gut. Die schwedische Serie erfüllt viele typische Merkmale des Nordic Noir: düstere Atmosphäre, komplexe Figuren und eine kühle, bedrückende Umgebung. Die malerische Kulisse des nordschwedischen Skiorts steht im starken Kontrast zu den düsteren Verbrechen, die sich dort ereignen.
Besonders bemerkenswert ist, dass „Die Åre-Morde“ gelich zwei unterschiedliche Fälle in nur fünf Episoden miteinander kombiniert – ein interessanter erzählerischer Ansatz, der für Abwechslung sorgt und das Tempo der Serie hochhält. Wobei man zugeben muss, dass hier die Idee weit besser ist, als die finale Umsetzung.
Unvorhersehbare Twists und doch kein bleibender Eindruck
Positiv hervorzuheben ist, dass die Handlung trotz der üblichen Krimi-Mechanismen einige unerwartete Wendungen bereithält. Im Vergleich zu anderen Netflix-Serien sind diese Twists bei weitem weniger vorhersehbar, was für Spannung sorgt.
Allerdings fehlt es der Serie letztlich an einer einzigartigen Handschrift oder einem besonderen erzählerischen Kniff, der sie über das solide Mittelmaß hinausheben könnte.
Die Åre-Morde: Solide, aber nicht herausragend
„Die Åre-Morde“ ist eine Serie, die man sich durchaus ansehen kann – fesselnd genug für einen düsteren Krimiabend ist sie allemal, aber leider ohne nachhaltigen Eindruck. Sie bietet interessante Ansätze und einige gute Ideen, die sich jedoch nur minimal vom üblichen Krimi-Einerlei abheben.
Wer Nordic Noir liebt, wird hier soliden Stoff finden, doch wer auf der Suche nach einer Serie mit echtem Nachhall ist, könnte enttäuscht werden.
Bildercredits: Åremorden. Cr. Courtesy of Netflix © 2024